Pünktlich zur Arbeit – so klappt’s auch mit Kindern am Morgen

Ein entspannter Start in den Morgen?

Für uns berufstätige Eltern gehört der Zeitraum vom Aufstehen bis zum Ankommen in der Arbeit zu den Stressigsten überhaupt. Denn nicht nur die Kinder, sondern auch man selbst möchte frühstücken, alle müssen den Wetterkapriolen entsprechend angezogen sein und dann sollen auch noch alle pünktlich irgendwo hin. Ein schlechter Start in den Tag kann den selbigen komplett versauen. Doch wie kann man entspannt den Morgen beginnen und gut gelaunt durch den Tag gehen?

Routine, Routine, Routine

Es steht in jedem Erziehungsratgeber, dass Kinder Routine brauchen. Ich war sicherlich nicht der der erste Jungpapa, der sich gedacht hat „Wird schon nicht so heikel sein“. Aber weit gefehlt. Aus persönlicher Erfahrung kann ich euch nun sagen – nicht nur Kinder brauchen Routine. Klare Abläufe bringen Ruhe in den Alltag, und geben dem Kind Sicherheit. Klar kann man am Wochenende mal 5 gerade sein lassen und nicht um Punkt 6 Uhr aus den Federn hüpfen, aber wir alle brauchen immer den gleichen Ablauf um in Schwung zu kommen. Und das fängt beim Aufstehen an (das immer um die ungefähr gleiche Zeit sein sollte) und hört damit auf, dass feststeht, wer in der Früh sich als erstes die Schuhe anzieht. Dann spielen die Kids auch leichter mit und werden nicht so schnell bockig. Vorausgesetzt, ihr haltet euch auch an diese Regeln.

Vorbereitung

Der erste Schritt für einen entspannten morgen ist die Vorbereitung am Abend. Hier kann eine kleine Checkliste helfen, damit nichts vergessen wird. Zumindest solange, bis euch die Vorbereitung zur Gewohnheit geworden ist.

Richtet soweit wie möglich alles für den Morgen vor: Deckt den Frühstückstisch, befüllt Wasserkocher und Kaffeemaschine und legt euch alles was nicht gekühlt werden muss zurecht (Honig, Nutella etc). Die Zeit, die ihr dafür aufwendet, ist nichts im Vergleich zu der Ruhe, die dadurch in euren Morgen kommt.

Wenn ihr einen Essenplan für die Woche habt, checkt kurz was es denn morgen Gutes gibt. Sollte dafür etwas aufgetaut werden müssen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, es aus dem Tiefkühlfach zu holen und in den Kühlschrank zu legen.

Genauso macht ihr es mit der Kleidung. Ein kurzer Blick aufs Smartphone oder in die Zeitung, wie das Wetter morgen wird und dann die Sachen für den nächsten Tag für Alle rauslegen. Lasst hier ruhig eure Kinder mitarbeiten – das unterbindet das „Ich-will-das-aber-nicht-anziehen“-Gejammer schon von Beginn an und spart in der Früh Zeit und Nerven.

Werft dann einen Blick auf eure Wochenplanung und besprecht gegebenenfalls mit eurem Partner, was am nächsten Tag ansteht. Denn nur, weil einer von euch laut und deutlich denkt was er möchte, heißt das nicht dass der andere das auch versteht. Also kurz die Termine absprechen: Wer bringt wen wohin? Wer geht einkaufen? Wer erledigt die Anrufe bei Techniker, Behörden, Babysittern? Wenn das klar ist, steht einem entspannten Morgen nichts mehr im Wege.

Zeitmanagement

Kinder trödeln. Das liegt in ihrer Natur. Einerseits besteht der Kinderalltag ständig aus neuen Eindrücken, die sie faszinieren und ablenken. Andererseits haben Kindern bis zum Beginn des Volksschulalters kein Zeitgefühl (siehe zum Beispiel hier). Sie können nicht wirklich abschätzen, wie lange sie für etwas brauchen und wie viel Zeit sie für eine Tätigkeit übrig haben. Reißt man sie plötzlich aus ihrer Tätigkeit raus, werden sie bockig und man braucht noch länger – außerdem entsteht Stress der allen Beteiligten auf die Laune schlägt.

Abhilfe könnt ihr damit schaffen, dass ihr euren Kindern Signale gebt, wann etwas zu beginnen oder aufzuhören hat. Klingt komisch und ein wenig so, als würde man seinen Hund abrichten, ist aber wahnsinnig hilfreich. Die einfachste Variante ist, sich eine bestimmte Anzahl von Alarmen auf dem Handy zu stellen (mit möglichst angenehmen Melodien) und euren Kids zu erklären, dass beim ersten Alarm man sich an den Tisch setzt und frühstückt, beim zweiten Alarm es ins Bad geht zum Zähne putzen und anziehen, beim dritten Alarm Schuhe anziehen und so weiter. Wir machen das bei unserer 4 jährigen Tochter schon seit über einem Jahr und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase funktionierte das reibungslos. Natürlich nehmen wir ihr nicht stur beim Ertönen des zweiten Alarms das Butterbrot aus der Hand, sondern haben Zeitpuffer eingeplant.

Puffer einberechnen

Dies ist bei der Morgenplanung ein ganz essentieller Punkt. Je jünger das Kind, um so mehr Zeitpuffer sollte vorhanden sein. Ihr seid nicht die ersten Eltern, die daran verzweifeln, dass man pünktlich aus dem Haus soll, alles bereit ist das Haus zu verlassen und genau dann, wenn man den Schlüssel im Schloss umdreht, das Baby sich von oben bis unten vollkotzt, sich das Kindergarten Kind meldet es muss nochmal Pipi und die Katze die Topfpflanze umschmeißt.

Seit wir diese Punkte berücksichtigen, funktioniert es bei uns so gut, dass unsere Tochter schon um 7:10 im Hausgang steht und ruft „Papa komm! Es hat zum Gehen geklingelt“ Na, wer hat jetzt getrödelt? Wer seinen Kindern nebenher auch noch ein wenig die Uhr beibringen will, kann sich eine „Morgenmuffeluhr„anschaffen“ Wenn die Kids dann ein wenig älter sind, können sie so besser  abschätzen, wie viel Zeit noch bleibt.

Zum Abschluss

Etwas dürft ihr als Familie allerdings auf keinen Fall vergessen: auch wenn die Morgenroutine mit dieser Strategie durchgeplant und wie am Schnürchen abläuft – zumindest eine Minute den Partner, die Kinder und ,wer mag, die Haustiere, umarmen, sich einen guten Morgen wünschen und dankbar sein, dass man einander hat. Ich weiß es klingt sehr esoterisch, aber das wird eure Grundeinstellung zu diesem Tag um 100 Prozent verbessern.



Familienalltag leicht gemacht mit JAKO-O!


Ordnung ist das halbe Chaos

Alles im Universum strebt einem Zustand größtmöglicher Unordnung zu – diese Lehrsatz aus der Physik trifft uns alltäglich. Gerade Kinder scheinen ihn von Geburt an zu beherrschen. Und so verteilen sich Kleidungsstücke, Spielzeug und Wickelsachen gleichmäßig am Boden, auf Schränken und unterm Bett. Was könnt ihr nun tun, um euren Familienalltag in diesem Bereich zu meistern und Ordnung zu schaffen?

Akzeptiere Unordnung

Als Eltern, vor allem als frisch Gebackene, werdet ihr einsehen müssen, dass es die perfekt aufgeräumten Wohnungen, wie man sie in „Schöner Wohnen“ sieht, nicht gibt. Ein gewisses Maß an Unordnung ist normal und auch gut so. In den ersten Wochen werdet ihr soviel mit dem kleinen Zwerg beschäftigt sein, dass mal ruhig das Aufräumen hinten anstehen kann.

Damit das Chaos aber nicht überhand nimmt, hier ein paar Strategien wie Ihr Ordnung halten könnt.

Der „Fünf Minuten Lauf“ für mehr Ordnung

Die Autorin und Coach Cordula Nussbaum beschreibt in ihrem Buch  Familienalltag locker im Griff den sogenannten „5 Minuten Lauf“ zum Ordnung halten. Diese Methode eignet sich vor allem um die Wohnung in einen „besuchbaren“ Zustand zu verwandeln:

  • Stellt euch einen Timer auf 5 Minuten, das kann heutzutage jedes Smartphone
  • In diesen 5 Minuten werden die wichtigsten und offensichtlichsten Dinge erledigt: Decken oder Handtücher werden wieder zusammen gelegt, Bücher und Zeitschriften kommen in die Regale, Spielzeug in die Kisten.
  • Jeder Raum bekommt so eine Einheit

Frau Nussbaum empfiehlt den „5 Minuten Lauf“ in der Früh bevor man das Haus verlässt. Ich persönlich finde es aber besser ihn in die Abendroutine, wenn die Kinder schlafen, einzubauen. Wenn ihr es ein paar mal probiert habt, werdet ihr überrascht sein, was man in diesen wenigen Minuten alles erledigen kann.

Geht niemals leer

Gerade mit Klein- und Kindergartenkindern wandern Spielzeug und Kleidungssachen quer durch die Wohnung, ist ja auch klar. Schließlich wollt ihr die Zwerge im Auge haben während sich selbst beschäftigen.

Gewöhnt euch an, immer wenn ihr einen Raum verlasst, kurz zu checken was nicht hierher gehört und nehmt es mit. Glaubt mir, Kleinvieh macht auch Mist. Bei den ganzen Wegen, die ihr am Tag macht, kommt ihr eurem Ziel, die Wohnung halbwegs aufgeräumt zu haben, gleich ein ganzes Stück näher.

Alles hat einen Platz, alles hat SEINEN Platz

Unordnung kommt auch daher, weil Dinge einfach irgendwo abgelegt werden, wo sie zwar gerade hinpassen, aber eigentlich nicht hingehören. Aber nur mit dem Vorsatz „ich leg von jetzt an alles dorthin wo es hingehört“ ist es nicht getan. Denn wo gehört denn nun die Schere, die Windeln oder der Autoschlüssel hin? Hier können euch auch wieder die „Friendly Reminder“ helfen. Markiert, wo gewisse Dinge hingehören mit einem Etikett oder Klebeband. Wie von Zauberhand wandern die Dinge wieder dahin, wo sie sein sollen.

Auch eure Kinder können mithelfen, wenn ihr ihnen zum Beispiel Bilder aufklebt, wo die Spielsachen hingehören. Die Malsachen in die „Kiste mit Buntstiften drauf“ und die Legosteine in die „Kiste mit den Legos“ drauf.

Am Besten versucht ihr nicht alle Tipps gleichzeitig umzusetzen, neue Gewohnheiten brauchen zwei bis drei Monate bis sie wirklich sitzen und ihr dann auch Freude daran habt. Macht euch daraus eine persönliche Herausforderung und nehmt euch einen Tipp nach dem Anderen vor.

Ich freue mich auf eure Kommentare, welche Erfahrungen ihr mit diesen Tipps machen konntet.

Bis zum nächsten Beitrag

PS: Wir seinen Kindern eine Geschichte über das Aufräumen vorlesen möchte, dem kann ich dieses Buch sehr ans Herz legen